In Hinblick auf das Insektensterben wurde im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit zwischen dem Bienenzüchterverein Mittlerer Jagstgau Westernhausen e.V. und der Gemeinde Schöntal ins Leben gerufen. Dabei steht die Umgestaltung von nicht genutzten Rasenflächen innerhalb der Gemeinde im Vordergrund. Rasen erfüllt keinen ökologischen Nutzen und abgesehen von Sport-, Spiel- und Badeplätzen etc. auch für uns Menschen keinen wirklichen Zweck. In unserer Gemeinde gibt es viele solcher kleinen Rasenflächen, die niemandem etwas nutzen und Kosten durch regelmäßige Mäharbeiten verursachen. Eine dieser Flächen wurde nun zu einer Blühwiese umgestaltet. Diese befindet sich am Ortseingang von Westernhausen, gegenüber vom alten Bahnhof. Hier wurden bereits im Herbst mehrere Obstbäume und insektenfreundliche Sträucher gepflanzt. Im Frühjahr wurde dann eine standorttaugliche Blühmischung eingesät.
In Zukunft erfüllt dieser kleine Flecken Erde nun einen erheblich größeren ökologischen Nutzen und Rückzugsraum für Insekten und Kleintiere, darüber hinaus wurde das Ortsbild verschönert und der Pflegeaufwand beschränkt sich auf eine ein- bis zweimalige Mahd im Spätsommer. Ermöglicht wurde dieses Pilotprojekt durch eine Spende der Sparkasse Hohenlohekreis, die Beteiligung freiwilliger Helfer sowie die Unterstützung des ortsansässigen Bauhofes. Die zukünftigen Pflegemaßnahmen, wie ein- bis zweischürige Mahd mit insektenschonender Handsense und der Obstbaumschnitt, werden auf ehrenamtlicher Basis mit Unterstützung der Gemeinde durchgeführt.
Die Artenvielfalt der Insekten ist in den letzten Jahren enorm zurückgegangen und das bedeutet langfristig auch einen Rückgang der Pflanzenarten, denn diese brauchen die Insekten zur Bestäubung. Außerdem leidet auch die Vogelwelt stark unter diesem Rückgang. Hier soll auch klar der Fokus auf alle Insekten gesetzt werden und nicht nur auf die Wildbienen, zu denen auch die Honigbiene mit ihren wichtigen Bestäubungsfunktionen zählt. Viele Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten sind häufig auf ganz bestimmte Pflanzenarten und extensiv genutzte Wiesen und Biotope angewiesen und erfüllen wichtige Bestäuberarbeiten und sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Ökosystems.
Einen Anteil für den starken Rückgang der Insekten hat die moderne Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden sowie der Rückgang von Hecken und Biotopen. Zumindest an diesem letzten Punkt können wir ansetzen und neue Lebensräume für Insekten schaffen, indem wir Blühwiesen aussäen, Hecken anlegen und Bäume pflanzen. Wenn Sie mögliche Flächen zur insektenfreundlichen Umgestaltung in Ihrer Ortschaft kennen, so wenden Sie sich an Ihren Ortsvorsteher und an den Bienenzüchterverein. Gerne informieren wir Sie vor Ort und freuen uns über Ihre Beteiligung und Ihr Interesse.
Kontakt: Altdorfer-Imker@t-online.de oder taennli@web.de