Von Blüten, Pollen, Bienen und süßem Schul-Honig
Im Rahmen der der Ganztagsbetreuung der Max-Eyth-Schule in Bieringen wurde von Januar 2015 bis hin zu den Sommerferien eine Imker AG angeboten. Den teilnehmenden Kindern von der 1. Klasse bis hin zur 9. Klasse wurde in diesem langen Zeitraum ein umfangreicher Einblick in die Welt der Bienen gegeben.
Einmal in der Woche trafen sich 8 wissbegierige Schüler und ihre Schul-Betreuerin Martina Eckert-Wölfle mit den Imkern Susanne Grof, Ottmar Bopp und Jochen Grübel vom Imkerverein Westernhausen.
Während es in der kalten Jahreszeit, als die Natur noch schlief und die Bienen in ihrer Wintertraube energiesparend auf das Frühjahr warten, noch in der Theorie um Bienen, Insekten und Umweltbedingungen ging. Was auch mit einigen Filmen über Bienen auf dem Land und dem Imkern in der Stadt veranschaulicht wurde, startete der praktische Teil der Imker AG dann im Februar im Werkraum der MES. Die Winterarbeiten der Imker wurden vorgestellt und von den Schülern selbst gemacht.
Exkursion: Was blüht den schon?
Es wurden Rähmchen gebaut, zusammen genagelt, Draht eingezogen und gespannt und Mittelwände aus Wachs eingelötet. Als die Natur langsam erwachte ging es raus zum beobachten, was blüht schon, gibt es Pollen, fliegen die Bienen schon.
Ganz nebenbei erlernten die Kinder verschiedene Blüten kennen, auf Bienen, Hummeln und andere Insekten zu achten und ihre Beobachtungen anderen mitzuteilen.
Mit diesem Wissen wurde ein geeigneter Standort für ein Bienenvolk auf dem Schulgelände gesucht, er sollte windgeschützt sein, und in die richtige Himmelsrichtung weisen und niemanden stören.. Dazu wurde ein ganzer Nachmittag der Umgang mit dem Kompass geübt und der Lauf der Sonne bestimmt. Als der richtige Platz gefunden war wurde er mit Paletten vorbereitet, die der Hausmeister zur Verfügung stellte
Nach den Osterferien war es soweit, die Bienen kamen an die Schule, die Kinder zogen die Schleier über und zum ersten Mal öffneten wir eine Kiste mit einem Bienenvolk, wer wollte durfte eine Wabe in den Händen halten und die Bienen beobachten.
Jetzt fand die Imker AG immer im Freien statt, es blühte und summte und die Bienen trugen Nektar ein, wer wollte durfte den Finger in die Waben stecken und kosten. Das Bienenvolk wuchs und wurde größer, schnell begriffen die Schüler warum es besser ist eine Königin zu “zeichnen“, ganz einfach um sie schneller inmitten der Bienen zu finden. Gesagt getan, bekam die Königin des Volkes einen grünen Punkt auf ihren Rücken, gemäß der Jahresfarbe. Auch die anderen Bienenwesen, die Arbeiterinnen und die Drohnen wurden intensiv studiert.
Irgendwann musste eine weitere Kiste aufgesetzt werden, die Bienen bekamen einen Honigraum. Diesen füllten sie fleißig mit Nektar, den sie über die Pfingst-Ferien in köstlichen Honig verwandelten.
Dann kam es zum Höhepunkt der Imker AG, der Honigschleuderung, dazu brachten die Imker extra eine Honigschleuder mit an die Schule und eine ganze Kiste voll mit verdeckelten Honigwaben wurde in der Küche der MES geschleudert. Die Bienen waren fleißig, bienenfleißig eben, und es gab schwere Waben deren Gewicht in einem Spiel geschätzt wurde, alle durften teilnehmen, die Betreuerinnen der Schule, viele Schüler und sogar der Rektor Herr Dirnberger wollte mit dabei sein. Die Schätzungen reichten von wenigen Gramm bis 600 KG, einige Schüler lagen aber mit 3 KG genau richtig. Dann wurden die Waben entdeckelt und die Kurbel der Schleuder gedreht, heraus kam ein ganz wunderbarer Honig, der sofort von vielen klebrigen Fingern geschleckt und auch abgefüllt wurde.
Zum Abschluss des Bienenjahres und auch des Schuljahres gab es dann noch einmal einen großen Foto-Termin an der Schule. Herr Dirnberger betonte, dass es mittlerweile Insekten-Experten unter den Schülern gibt, die andere genau aufklären, was da im Klassenzimmer herum fliegt und den Unterschied zwischen Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse genau erkennen. Die Imker übergaben noch einmal 20 Gläser mit Schul-Honig und bekamen von Rektor Dirnberger einen selbstgebastelten “Dankeschön-Scheck” in Bienenform. Mit diesem Geld will sich der Imkerverein eine geeichte Waage kaufen, die allen Vereinsmitgliedern zur Verfügung stehen soll.
Wir Imker möchten uns auf diesem Wege noch einmal bei allen Beteiligten bedanken, beim Hausmeister, bei Martina Eckert-Wölfle, bei Rektor Dirnberger, der Gemeinde Schöntal und allen Kindern, die so viel wissen wollten und bei unseren Bienen, die so sanftmütig waren und die ganze Zeit über nie gestochen haben und sich durch nichts und niemanden haben aus der Ruhe bringen lassen
Und hier noch ein paar Bilder von unsrem erlebnisreichen gemeinsamen Bienenjahr an der Max-Eyth-Schule in Bieringen: